Ich, Hannes Schwarz, Sozialdemokrat

(Eine Rede)

Ich, Hannes Schwarz, Sozialdemokrat und Kultursprecher der steirischen SPÖ. Ich wende mich an Sie mit der Bitte um Gespräche, da dieses Land nun seit rund einem Jahrzehnt von bemerkenswerten Ereignissen erschüttert wurde, die Ihr Metier auf spezielle Art betreffen. All das hat verändernde Wirkung auf unsere Gesellschaft und erhielt durch Corona, durch die Pandemie-Erfahrung, eine Schärfung der Kontraste.

Hannes Schwarz (Foto: Karl Gruber / Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0)

Die historische Sozialdemokratie war als Bewegung eine Reaktion auf mächtige Modernisierungsschübe, die den Lauf der Welt verändert haben. Damit meine ich den Durchbruch der Dampfmaschinen-Moderne, in der nicht nur um geregelte Arbeit und gerechten Lohn zu kämpfen war. Zugang zur Bildung und zum Kulturgeschehen, Bürgerrechte, speziell auch Frauenrechte, Verteilungsgerechtigkeit, an all dem war zu arbeiten, damit die Zukunftsfähigkeit des Landes gewonnen werden konnte.

Lassen Sie mich annehmen, wir haben nun – mitten in der Vierten Industriellen Revolution – eine ähnlich radikale Umbruchsituation, wie sie gegen Ende des 19. Jahrhunderts vorlag. Lassen Sie mich ferner annehmen, daß etwas am Lauf der Dinge uns zum Vorteil werden kann, wenn Verständigung zwischen sehr verschiedenen Milieus gelingt.

Ich sehe in Ihnen wenigstens drei bis vier Generationen von Menschen, die der Steiermark ab der Nachkriegszeit eine Art von Wissens- und Kulturarbeit erschlossen haben, welche neu war. Dieser Weg ergab eine soziokulturelle Innovation, teilweise sogar gegen die Widerstände etablierter Leute. Dazu kam das erhebliche künstlerische Potential von Menschen im einstigen Armenhaus der Monarchie.

Wir dürfen daran erinnern, daß die Steiermark vor der Industrialisierung eine sehr rückständige Region war, die den meisten Menschen ein recht hartes und karges Leben aufzwang. Dieser Teil Österreichs hat sich in nur wenigen Jahrzehnten zu einem blühenden Land entwickelt, wo die Leute auch neuen Problemen immer wieder wirksam begegnen konnten.

Das hat viel mit Ihnen zu tun, den inspirierten Menschen der Wissens- und Kulturarbeit sowie der Kunst. Doch erstens ändert der Lauf der Dinge stets die Gegebenheiten und zweitens gab es im Kielwasser jener Weltwirtschaftskrise von 2008/2009, die von Banken und Börsen der USA ausgelöst wurde, einige Erschütterungen der Steiermark. Über deren Konsequenzen für Ihr Berufs- und Tätigkeitsfeld haben wir noch nicht ausführlicher gesprochen. Dazu möchte ich mehr erfahren; und zwar aus erster Hand. [Textausschnitt!]

Die vollständige Rede ist hier als PDF-Datei downloadbar: [2021_06_23_schwarz.pdf]


Offenlegung
Dies ist eine Rede, die nie gehalten wurde. Autor Martin Krusche, aktiver Origami Ninja, hat versucht, aus seiner eigenen Position herauszutreten und kurz in den Schuhen eines Landespolitikers zu gehen, der sich als Kultursprecher für Krusches Metier zuständig erklärt. Die Anregung dazu hat zwei wesentliche Quellen:

  • 1) Die Serie der „Clubgespräche“ von Hannes Schwarz.
  • 2) Gespräche mit Mutter und Vater Übü über das Theatralische.

— [Hart am Wind: Die Übersicht] —

Autor: Franz Blauensteiner

Kulturarbeiter - Theatermacher - übüKULTUR Hackler Vater Übü, alias Franz Blauensteiner Artdirektor und Theatermacher "Scheitern gehört zum Programm." Vom analogen Bühnenstück zum Low Budget Wild Style Movie in Episoden – dem Theaterfilm. übüFamily: übüDigital-übüFilm und übüLive | Digitale Kunstvermittlung: Theater im Internet und LiveActs Im 25. Jahr werkraumtheater, Neustart mit dem Brand die übüFamily: Im Pandemiejahr 2020 musste das Grazer werkraumtheater studio in der Glacisstraße 61A leider schließen. Aber dieÜbüs orientierten sich nach 25 Jahren Kulturschaffen neu und wagten sich an das „Unmögliche“, denn: Ever tried. Ever failed. No matter. Try again. Fail again. Fail better (Samuel Beckett) Doch jedes Ende hat auch einen Anfang. Man erfindet sich neu bzw. startet mit einem neuen Format durch, der übüFamily. Das Grazer werkraumtheater wurde im Jahr 1995 von Franz Blauensteiner und Rezka Kanzian gegründet und belebte erfolgreich die Freie Szene abseits der Norm. Was ursprünglich als Alternative zu den konventionellen städtischen Theatern ins Leben gerufen wurde, gilt heute, 25 Jahre später, als eigene Marke und steht für ausdrucksstarke Theaterkunst, die eben nicht (nur) unterhalten will, sondern auch berühren soll. Jedes einzelne Stück kennzeichnet eine mehr oder weniger starke, aber konstante Durchzogenheit von Tradition und Geschichte, welche uns etwa berühren mag, teils vielleicht auch unangenehm ist oder gar (un)ästhetisch wirkt. Gerade diese Reichhaltigkeit und Tiefsinnigkeit sind es, welche die Stücke und Projekte des werkraumtheaters so einzigartig machen. – Weg von der Norm und den Vorgaben, die uns die Gesellschaft ein-indoktriniert, hin zur Freiheit und Individualität und schließlich hin zur „freien Kunst“.