werkraumtheater – übüFamily Mission 2

Mission

Schubert Premiere 7. März 1998 UA Sporthalle, Julius - Raab - Heim
Mediasokles, eine antike Kriegsberichterstattung
werkraumtheater-rückschau-produktionen-2008
Die Übüs mit Mindrevolution im werkraumtheater

Alternative

Das werkraumtheater wurde im Jahr 1995 von Franz Blauensteiner und Rezka Kanzian in Graz gegründet. Was ursprünglich als Alternative zum städtischen Theaterbetrieb ins Leben gerufen wurde, gilt heute – 28 Jahre später – als eigene Marke für eine authentische Theatersprache, die nicht nur unterhalten will und  sich vor allem spartenübergreifend – hybrid zwischen Theater, Literatur und Film-Video bewegt.

Ausverkauf von Kunst

Jedes einzelne Projekt kennzeichnet eine mehr oder weniger starke, aber konstante Durchzogenheit von Nonkonformität. Eine ästhetische Mischung, welche uns einerseits etwa berühren mag, fasziniert und auch lachen macht, andererseits vielleicht auch unangenehm ist und befremdend wirkt – d.h. grotesk. Gerade diese Reichhaltigkeit ist es, welche die Stücke und Projekte des werkraumtheaters – nun der übüFamily kennzeichnet. Weg von der Norm, hin zu einer freien – befreiten Kunst.

übüArt

Der Name Übü geht auf den Klassiker der Moderne Ubu Roi / König Übü von Alfred Jarry und dessen Titelfiguren Vater und Mutter Übü zurück. Dieses Stück war 2015 als Pilotprojekt der Beginn unserer übüProduktionen. Die Übüs haben sich mittlerweile von ihrer literarischen Vorlage gelöst und sind nun als Alter-Egos zentraler Bestandteil unserer künstlerischen Arbeit. Die Übüs stehen für die „Irritation gewohnter Sichtweisen“. In ihrer übüArt wirken sie etwas seltsam, grotesk und absurd, aber auch poetisch und komisch.

übüART oder die Praxis der Unvernunft. Durch Irritation geistige Freiräume schaffen. In Anlehnung an die Pataphysik, der Wissenschaft von den imaginären Lösungen, die alles was ihr begegnet verwandelt und der Analogie huldigt. Wenn die Logik auf der geraden Linie marschiert, dreht sich die Unlogik in einer lächelnden Spirale.

Theater-Video-Literatur – digitalisierte Kunstprojekte – übüVideo

„Alles Theater, nichts ist Theater. Unter Schichten von Geschichten, Geschichten schichten.“

Theater - Mimese

Diese Philosophie lebt das Grazer werkraumtheater seit seinen ersten Theaterstücken, Arbeiten wie „Der Ewige Kreis“ und „WOMAN – Woman, ein Stück NO“. Bereits hier präsentierte sich beispielhaft der Zugang des werkraumtheater zum Theater: In japanischer NO-Theater-Mimese sprechen die maskentragenden Protagonisten zum Teil nicht selbst, sondern werden gesprochen.

Das Stück gestaltet sich, angeregt durch die literarische Vorlage Holzfällen, eine Erregung von Thomas Bernhard, als eine biographische Skizze über den Selbstmord der Wiener Künstlerin Joana Thul, an deren künstlerischen Lebensnerv viele arme und ehrgeizige Künstler gesaugt haben.

Nach gelungenem Debüt mit „WOMAN“ im Jahr 1996 folgte bereits im nächsten Jahr die Fortsetzung „WOMAN II“, welche  durch Rollentausch die Überschreitungen und Durchdringungen von Geschlechterrollen und der gesellschaftlichen Zuschreibung von „Weiblichsein“ auseinandersetzt.

Authentizität

Durch die intensive Auseinandersetzung mit dem No-Theater und der Comedia dell’Arte, insbesondere mit dem Maskenspiel, entstehen in dieser Phase typische Gestalten – Proto- und Stereotypen, die in den nachfolgenden Stücken fortzeichnen, sich mitunter weiterentwickeln oder persönlich entfalten, wie im Übü-Zyklus ersichtlich wird.

In Progress

Über die Jahre entwickelte sich das werkraumtheater, mit seiner Neigung zur Groteske, im Banne des Expressionismus und dem Theater des Absurden, als dessen Urvater Alfred Jarry rückwirkend gekennzeichnet wird, zu einem authentischen Stück Grazer Kultur. Persönliche Interessen und politisch-soziale Entwicklungen liefern ständig Stoff für neue Produktionen.