Lehre und Theaterpraxis | Schauspiel und postdramatisches Theater
Der Schauspieler und das zeitgenössische Theater
Unser Schauspieltraining versteht sich folgerichtig als Labor, in dem lehrend und forschend Methoden erarbeitet werden, die Schauspieltechnik als Werkzeug verstehen, das unabhängig von Inszenierungsstilen und ästhetischen Ausprägungen anwendbar ist.
Postdramatisches Theater
Die Diskussion um den Begriff des Postdramatischen Theaters hat deutlich gemacht, wie noch vor kurzem marginale Spiel- und Darstellungsformen ins Zentrum der Theaterpraxis gerückt sind. Ästhetiken, die traditionell ausschließlich im Bereich des Off-Theaters, der internationalen Avantgarden oder im Grenzbereich zur bildenden Kunst angesiedelt waren, finden sich wieder in den Spielplänen der Stadttheater.
Die bisher bestimmende Praxis auf der Grundlage des geschriebenen dramatischen Textes und dessen Interpretation im Stil des psychologischen Realismus hat sich in eine Vielzahl von neuen Spielformen ausdifferenziert.
Handwerk
Unter Handwerk verstehen wir nicht nur traditionellen Spielweisen, sondern auch ergebnisoffene Versuchsanordnungen. Handwerk befähigt, die ganze Bandbreite individueller Ausdrucksmöglichkeiten aufzuschließen und reproduzierbar zu machen.
Eine Theorie
Eine Theorie des zeitgenössischen Schauspielerhandwerks orientiert sich für uns an Begriffen wie Muster, Kontakt, Akzeptanz und Reaktion. Unsere Experimente setzen spielerisch und forschend auf eine Methode, deren Ziel es ist, den gemeinsamen Wesenskern dispara(tes)ter Spielformen freizulegen.
Insofern steht der Begriff des Handwerks für uns nicht im Widerspruch zum Laborcharakter unserer Studien.
Autorenarbeit
Autorenarbeit Lyrik, Essay: Rezka Kanzian | Redaktionelles Schreiben: Bettina Leitner und Eugen Fasching | Drama, Drehbuch: Franz Blauensteiner