Publikums-Stimmen | 15.11.2018 | Dr. Gerald Jaritz | Alfred Jarry, Begründer der ´Pataphysik und Vater von „König Ubu“, hätte seine Freude gehabt an der Umsetzung von Franz Blauensteiners Text. Wie auch schon in den vergangenen Jahren, überzeugte auch dieses Jahr das Ensemble, angeführt von Franz Blauensteiner und Rezka Kanzian, durch eine grandiose schauspielerische Leistung. Setzte man 2015 und 2016 noch die Originaltexte Jarrys um, so übernahm 2017 Robert Wolf die Textur von „Der Entropist“. Heuer, 2018 nun, setzte Franz Blauensteiner noch eines drauf.
Zum Inhalt… Die Übüs sollen das Irrenhaus verlassen und in die reale Welt zurückkehren. Im Rahmen einer kurzen Selbstreflexion kommt man zum Schluss, dass dies unverantwortlich sei und nach einem Ausweg gesucht werden müsse, um bleiben zu können. Eine Revolution des Geistes, eine Mindrevolution eben, müsse her. Eine Reise über Innen, so solls funktionieren. Was folgt ist ´Pataphysik in Reinstkultur. Die Wissenschaft der imaginären Lösungen treibt die Übüs von Experiment zu Experiment und zu Höchstleistungen an. Da kommt es vor, dass man sich mit Hilfe des Beamens in eine andere Dimension versetzt, oder durch Meditation, sein Innerstes erforscht. Dies alles ist möglich, dem Theater sei Dank.
Hier ist nichts Schreiße! Hier ist alles wunderbar amüsant, kurzweilig und lehrreich. Der eine, oder andere Hieb auf aktuelle Geschehnisse laden zusätzlich zum Nachdenken ein. Beim Verlassen des Werkraumtheaters halte ich inne, fühle mich richtig und richtig gut, also frage ich mich selbst: „Alles Theater, nichts ist Theater?“
Vielen Dank für die physische Darstellung dieser geistigen Revolution. Wer die Inszenierung sehen möchte hat noch einmal Gelegenheit: Sa. 17.11.2018 um 19 Uhr im werkraumtheater. Ganz ehrlich? Schnellstens Karten reservieren!