Wegschweigen

Nennen Sie mich unbedingt Kulturoptimist. Pessimismus finde ich langweilig. Allerdings paßt mir vieles nicht. Und mir fehlt das Talent zur Diplomatie. Als junger Mensch hatte ich auf meinem Wappen den Satz „Nur keinen Streit vermeiden“ notiert. Das ist nicht übermäßig klug, weil man da viele Energie verfeuert, die oft nur magere Effekte liefert. Aber dieses Feuer der Jugend birgt für sich so seine Reize.

Künstler Niki Passath
„Wegschweigen“ weiterlesen

Radical Chic und WauWau

Wer wenigstens den 50. Geburtstag hinter sich hat, wird sofort messerscharf geschlossen haben: das ist die Mutation eine Buchtitels von Tom Wolfe. (1972: „Radical Chic. Und MauMau bei der Wohlfahrtsbehörde.“) Wir machen sowas öfter. Der Sir und ich. Das hat uns vermutlich zu Origami Ninjas werden lassen, die – anders als Mutter und Vater Übü – nicht bloß auf das Ergebnis konzentrierter Arbeit setzen, um einen Befund zur Welt abzuliefern.

Mallyziös: Sir Oliver Mally, Origami Ninja
„Radical Chic und WauWau“ weiterlesen

Nicht zitieren!

Sie haben dieses Bonmot vielleicht schon gehört: „Nicht zitieren, selber denken!“ Das ist, ähem, räusper… ein Zitat. Man kann sich ja mit Kalenderblättern und Zitatensammlungen eindecken, um auf die Art gehabten Wissenserwerb zu simulieren. Oder man liest Werke und hat manchmal gute Gründe, ein Zitat herauszuheben.

„Nicht zitieren!“ weiterlesen

Wie geht Kultur?

Natürlich habe ich Sie sofort in die Kontext-Mühle gezerrt. Der Titel meiner vorigen Glosse („Dem Sekretär ist nichts zu schwär!“) erkennen manche als die Paraphrase eines bedeutenden Zitats. Aber der Reihe nach! Die Popkultur hat uns geholfen, jene merkwürdige Dichotomie aufzubrechen, wonach es angeblich a) Volkskultur und b) Hochkultur gab, alles andere sei eher „Schmutz und Schund“.

Vater und Mutter Übü können den Herrn Sekretär in seinem Mantel nirgends finden. (Hintergründig: der Gleisdorfer Zeit.Raum.)
„Wie geht Kultur?“ weiterlesen