2006 Das Schlamass´l - Eine Hausgemeinheit in 3 Aufzügen
Posse gegen die Bosse. Das Werkraumtheater erinnert sich mit seinem „Schlamassl“ an die Kunst der Komödie. Am Ende sitzt der Theaterdirektor zwischen seinen Untergebenen, lässt sich vom Hausdichter einige billige Kalauer vorlesen und fixiert lächelnd das Publikum: „Ja, das wollen die Leut“, spricht er lakonisch. Es dauert eine Weile, bis das Publikum begriffen hat, dass diese recht eindeutige Vorhaltung der Schlusssatz war […] „Das Schlamassl“ erzählt vom Theater und meint, wenn es die Zustände dort karikiert, doch die Welt. Die Handlung ist überzeichnet wie bei Molière, dafür gespickt mit Anspielungen und politischem Subtext wie bei Nestroy oder Büchners „Leonce und Lena“ […]. Steiermark Falter 9/06
Theaterklassiker Goethes Faust, Teil 2 zeiget sich in neuem Gewand. Faust 1 ist ein „Reißer“, Faust 2 gilt als quasi unspielbar. Das Werkraumtheater will das so nicht gelten lassen. Mit einer Inszenierung, die sich zwar genau an die von Goethe zugrunde gelegte Fabel hält, die aber durch textliche Komprimierung, filmische und musikalische Elemente das Verständnis erhöhen soll, will man zeigen, wie zeitgemäß, vielseitig und spielbar dieser „Faust 2″ wirklich ist.
2008 Koan Zwei Theaterbesucher und eine Vorstellung, die nie beginnt
Über den Sinn im Leben. „Wann beginnt nun das Theater?“ Innerhalb dieses Zitates, als Klammer des Stückes „Koan“ entwickeln Rezka Kanzian und Franz Blauensteiner im neuen werkraumstudio in Graz eine Performance über die Sinnhaftigkeit – oder Absurdität – des Lebens. Zwei Menschen, mit zwei Sessel als Requisiten, wechseln in ihren Beziehungen ständig ihr Erscheinungsbild. Die Beziehungen sind unvollkommen. Man wartet, man erwartet. Etwas, das noch kommen oder dahinter sein könnte. Möglicherweise hinter dem täglichen Regulativ des Lebens? Es ist eine Existenz im Konjunktiv! Saphirs Stück kann eine Nähe zu Beckett nicht leugnen und wird mit Präzision dargebracht. SteirerKrone, 14.04.2008
2009 Der Rassist | Aufs Maul g´schaut - ein Stimmungsbericht
Sozialer Brennpunkt Der Grazer Volksgarten und seine unmittelbare Umgebung sind weniger Naherholungs-Oase, sondern ein städtischer Raum, der soziale Missstände, sichtbar werden lässt. Das werkraumtheater nimmt in seiner Produktion „Der Rassist“ direkt auf die lokale Situation samt Drogenhandel und Obdachlosigkeit Bezug. Franz Blauensteiner vom werkraumtheater lebt neben dem Grazer Volksgarten. Angesichts der offenkundigen sozialen Probleme in diesem Teil des Lendviertels ist er nicht nur als „Aktivbürger“ unterwegs, der sich um die Verbesserung der dortigen Lebenssituation für alle Beteiligten kümmert. Blauensteiner hat seine Erfahrungen gemeinsam mit Rezka Kanzian in ein Theaterstück einfließen lassen. „Der Rassist“ nennt sich das Zwei-Personen-Stück, das thematisiert, wie ungelöste Sozialkonflikte sukzessive der Ausländerfeindlichkeit in die Hände spielen. Premiere ist am 21. März im Werkraumstudio. Krone, 16. 03.2009